Freitag, 12. November 2010

Psycho Thriller 4

Als er den Reservekanister in die Hand nahm, merkte er, was er schon vermutet hatte, der Kanister war leer. Die Eiche schien sich darüber zu freuen. Plötzlich ein Geräusch, bei der Eiche. Er schaut hin und sieht durch das Blätterdach, dass dort ein Loch hat, ganz schwach ein Licht. Er geht noch mal zum Auto um dort seinen Mantel und seinen Aktenkoffer zu holen und geht den Weg neben der Eiche lang. Die Eiche wirkt so als ob sie Platz macht, während alle anderen Bäume versuchen sich ihm in den Weg zu stellen. Die Birken vor ihm wirken fast bedrohlicher als die Eiche, sie schwingen ihre kleinen Äste über den Weg, während die Birken hinter ihm freundlich schaukeln, so als wollen sie ihn anlocken. Ihm fällt wieder auf, dass kein Wind weht. Er glaubt, dass er sich alles nur eingebildet hat. Er steckt sich wieder eine Zigarette an, diesmal hustet er nicht, man gewöhnt sich so schnell wieder dran. Vor sich ist ein kleiner Hügel, auf dem Hügel steht eine alte Villa. Er muss kurz an Bates Hotel aus Psycho denken. Vor dem Haus parken ca. 30 Autos und von dort kommen auch die Stimmen, die er gehört hat, sie sind nicht warnend, sondern glücklich und ausgelassen, dort wird gerade eine Party gefeiert. Er nimmt noch einen kräftigen Zug von der Zigarette, ehe er sie ausmacht und geht festen Schrittes auf das Haus zu. Wahrscheinlich sind dort alle Menschen der Umgebung. Er wird sie um Hilfe bitten, er wird erzählen was ihm passiert ist, sie werden zusammen darüber lachen und dann wird er vielleicht die ein oder andere Versicherung los. Es ist zwar nicht richtig bei einer fremden Party reinzuplatzen und dann Versicherungen zu verkaufen, aber wenn er moralische Bedenken hätte, dürfte er überhaupt keine Versicherungen verkaufen.
Nachdem er geklingelt hat, bekommt ihm wieder ein beklemmendes Gefühl. Als er seine Hand zum Klingelknopf geführt hatte, dachte er, dass er leise und undeutlich eine Stimme gehört hatte, wie vom Wind durch dir Blätter getragen, die ihm sagte, dass er es nicht tun solle und er umkehren solle. Jetzt war es zu spät, er hatte geklingelt. Er hörte jetzt, im inneren des Hauses direkt vor der Tür, wie jemand durch den Spion schaut und ein letztes mal die leise undeutlich Stimme aus den Blättern: "Lauf weg."
Die Tür öffnet sich und eine Mann mittleren alters mit weißem Gesicht, der ein blutverschmiertes Kinn und zwei Hörner auf der Stirn hat sagt mit einer dumpfen Stimme: "Guten Abend".

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